Eine lange Geschichte vom Öffnen und Schließen.

Wilhelm Grundmann

Unternehmer mit Innovationsgeist und Verantwortungsbewusstsein

1894 trennte sich Wilhelm Grundmann (1851–1927) von seinen Brüdern und der bis dahin gemeinsamen Firma Gebrüder Grundmann, Herzogenburg, und gründete in Rohrbach an der Gölsen im niederösterreichischen Voralpenland ein eigenes Unternehmen unter der Firma »K.K. ausschl. priv. Rohrbacher Schlosserwarenfabrik Wilh. Grundmann«.

Wie in vielen Tälern des Voralpengebietes gab es auch im Gölsental bereits vor dieser Zeit Kleineisenbetriebe, die die Wasserkraft der Bäche nutzten. Sie überlebten zwar die Industrialisierungswelle nicht, hinterließen aber geschulte Arbeitskräfte. Ein weiterer positiver Standortfaktor war die neue Bahnlinie, die durch das Triesting- und Gölsental führte und damit die Süd- und Westbahn verknüpfte.

Das junge Unternehmen profitierte sehr rasch von der damaligen Wiener Gründerzeit und dem damit verbundenen Bauboom, belieferte darüber hinaus aber auch alle anderen Länder der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie.

Carl Grundmann

Der zweite Betrieb in Rumänien

Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Wegfall der großen Binnenmärkte mußten neue Strategien gesucht werden. Carl Grundmann (1884-1955), der Sohn von Wilhelm Grundmann, gründete 1924 einen Zweigbetrieb in Arad, Rumänien, die Firma «Grundmann´sche Eisenwarenfabrik AG«, in welcher etwa 100 Beschäftigte tätig waren. Das Werk in Arad konnte weiterhin die ehemaligen Kronländer beliefern, unter anderem mit dem Modell Elegant, das 1933 in das Programm aufgenommen worden ist. 1945 wurde der Betrieb in Arad verstaatlicht und enteignet. 1948 vernichtete ein Großbrand fast zur Gänze das Werk in Rohrbach. Dennoch entschloß man sich weiterzuarbeiten.

Trude Grundmann

Der Boom der Wiederaufbaujahre

Die Tochter Carl Grundmanns, Trude Grundmann (1913-1981), eine Unternehmerin mit Gespür für Menschen und Trends, machte das Unternehmen gemeinsam mit dem Direktor Wolfgang Eichenauer wieder zu einem Paradeunternehmen für Schlösser und Beschläge. 1957 entwarf der Designer, Graphiker und Freund des Hauses Ernst Oskwarek das Modell Favorit, das erfolgreichste Modell in der Geschichte des Hauses Grundmann.

Es wurde zu einem Inbegriff des Wiederaufbaubooms der 50er und 60er Jahre und hatte in seinen besten Zeiten einen Marktanteil in Österreich von über 80%. Eine Erfolgsstory, die heutzutage angesichts der Vielfalt von Formen und Anbietern unvorstellbar ist.

Wolfgang Eichenauer

Neue Marken bringen Fachkompetenz

In den 70er Jahren wurden wesentliche strategische Produktentscheidungen getroffen, die die Kompetenz des Unternehmens in Technologie und Qualität entscheidend verbesserten: mit dem 1974 eingeführten GEOS-Objektbeschlägeprogramm erarbeitete man sich mit neuen Materialien, Lagerungen und Spezialprodukten die Kompetenz im Objektbereich; die Kooperation mit dem Schweizer Unternehmen KESO ab 1975 brachte Wilh. Grundmann Erfahrung auf dem Gebiet der Schließanlagenplanung.

1981 wurde das Mehrfachverriegelungschloß MVS 800 vorgestellt, das die Sicherheitskompetenz des Unternehmens entscheidend erhöhte und mit Optionenen wie der eines Türfängers oder einer gesteuerter Bandsicherung in Branchenkreisen als „Mercedes unter den Mehrfachverriegelungssschlössern“ gehandelt wurde.

Nach dem Tod von Trude Grundmann übernahm Wolfgang Eichenauer 1981 die Alleinverantwortung für das Unternehmen.

Mag. Lilly Gaschler

Auf in die Zukunft

1993 wurde die Tochter Wolfgang Eichenauers, Lilly Gaschler zur Geschäftsführerin ernannt.

1997 wurde das Unternehmen nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Ein Schritt, der das Unternehmen export- und europafit machte.

2011 übernimmt die Firma BFG Industrie Holding GmbH die Grundmann Beschlagtechnik GmbH, um den Unternehmensumsatz nachhaltig zu steigern. Herr Mag. PhDr. Peter Buchegger fungiert als neuer Geschäftsführer und löst Frau Mag. Lilly Gaschler in ihrer Funktion ab.

Der neue Firmenname

Im Jahre 2000 wurde der Firmenname «Rohrbacher Schlosserwarenfabrik Wilh. Grundmann GmbH« in «Grundmann Beschlagtechnik GmbH« geändert, die bekannten Marken WG und GEOS wurden weitergeführt. Durch diese Namensänderung und die Positionierung als »Grundmann« konnte das Unternehmen im worldwide-web als »www.grundmann.com« eingeführt werden.

Eine Branchensensation – Die 3 Tage Produktionszeit

2005 wurde ein Projekt mit dem Arbeitstitel „Pro-Fit“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes war es, die Produktionszeiten für ca. 95% der Produkte stark zu verkürzen. Die Produktionsabläufe wurden dafür komplett neu organisiert und alle Abteilungen noch enger miteinander vernetzt. Mit einem komplett umstrukturierten und neu gestalteten Katalog wurde dann diese Branchensensation – die »Drei-Tage-Produktionszeit« – Anfang 2006 präsentiert.

TAC heißt das Zauberwort

Um auch in der mechatronischen Welt des Öffnens und Schließens punkten zu können, wurde 2006 das mechatronische Transponderschließsystem TAC eingeführt und somit ein entscheidender Impuls Richtung innovative Zutrittskontrolle gesetzt. Das Thema Öffnen und Schließen wird also auch weiterhin die Kernkompetenz und Leidenschaft von Grundmann bleiben.